Das Leitbild der KEM Görtschitztal

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Bestehende Leitbilder und Strategien

Die LEADER-Region kärnten:mitte mit 32 Gemeinden und 95.954 EinwohnerInnen liegt in der Mitte von Kärnten. Sie erstreckt sich über ca. 2.052,52 km² von der Saualpe über die Gurktaler Alpen bis hin zu den Nockbergen und umfasst den Bezirk St. Veit/Glan mit der Bezirkshauptstadt, Gemeinden des Bezirkes Feldkirchen sowie der Bezirkshauptstadt und drei Gemeinden aus dem politischen Bezirk Klagenfurt Land: Magdalensberg, Maria Saal und Moosburg. Die LAG kärnten:mitte gliedert sich in die vier Regionalvereine: „Norische Region“, „Kärntner Holzstraße – Region Nockberge“ „Hemmaland“ sowie „Glantal“. Nun soll auch die Region „Görtschitztal“ hinzukommen.

Regionalentwicklung hat hier eine lange Tradition: Schon 1990 wurde der erste Regionalverein mit 9 Gemeinden gegründet. Seither konnten viele AkteureInnen ihre regionalwirksamen Pläne mit verschiedenen Förderungen verwirklichen. Allein LEADER stellte von 2000 bis 2013 eine stolze Fördersumme von EUR 5,2 Mio für kärnten:mitte bereit. Diese Förderungen lösten Investitionen im Gesamtwert von EUR 9,8 Mio aus. Dazu kommt die indirekte regionale Wertschöpfung durch Initiativen zur Aktivierung der Bevölkerung, Aufbau regionaler Netzwerke sowie tragfähiger Kooperationsstrukturen. Beispiele von LEADER-Projekten der vergangenen EU-Programmperiode 2007-2013 im regionalen Stärkefeld Holz war u.a. die Schaffung von Holzklassen in der Holzschule Gnesau und somit eine mutige Kooperation von Unternehmen entlang der Wertschöpfungskette Holz. Gemeinsam schaffen sie eine starke Marke für das besondere „Nockholz“. Auch das Thema „Erneuerbare Energie“ wird vorbildhaft in der St. Veiter Dauerausstellung „Erlebnis Energie“ multimedial ins Rampenlicht gerückt sowie Lehrgänge zur Kompetenzsteigerung in Sachen Erneuerbare Energie und ein Bildungsnetzwerk steht in den Startlöchern. Da fällt es nicht schwer zu glauben, dass „e-biken“ in kärnten:mitte auch ein großes Thema und schlussendlich erfolgreich umgesetztes LEADER-Projekt ist.

Die Leader-Region beruht auf folgenden Grundsätzen:

  • Sicherung der Kontinuität erfolgreicher Schwerpunkte, Maßnahmen und Projekte in den vergangenen Programmperioden,
  • Ergänzung um Schwerpunkte, die aus der SWOT-Analyse abgeleitet und von den VertreterInnen der Region als lokale Entwicklungsbedarfe mit besonderer Priorität angesehen werden.

Daraus ergibt sich folgendes Gesamtbild für die lokale Entwicklungsstrategie:

  • Aktionsfeld Wertschöpfung, beinhaltet:
    Wertschöpfungspartnerschaften und Ketten
    Erneuerbare Energie und Energieeffizienz
  • Aktionsfeld natürliche Ressourcen und kulturelles Erbe
    Kulturerbe
    Naturerbe
  • Gemeinwohl Strukturen Funktionen
    Daseinsvorsorge
    Jugend/Alte/Männer/Frauen/Generationen

Das alles wird begleitet vom lebenslangen Lernen.

Folgende Resultate werden bis zum Ende der Programmperiode angestrebt:

  1. Bestehende Wertschöpfungspartnerschaften zwischen Tourismus / Freizeit, Land- und Forstwirtschaft / Nahrungsmittelwirtschaft, Kulinarik und Kultur wurden weiterentwickelt und neue Partnerschaften wurden aufgebaut. (siehe Projekt: Marktplatz Mittelkärnten)
  2. Die Zahl der landwirtschaftlichen Betriebe, die durch Innovation, Diversifizierung, Erwerbskombinationen und Kooperationen mit vor- und nachgelagerten Sektoren ihr Einkommen erhöhen, hat sich vergrößert.
  3. Die Region hat sich als Wanderregion etabliert.
  4. Das Bewusstsein über nachhaltige Waldwirtschaft vor dem Hintergrund des Klimawandels hat stark zugenommen.
  5. Das Görtschitztal hat wieder ein positives Image als gesunde Genussregion. (Vorarbeiten dazu wurden mit dem LEADER-Projekt „Masterplan Görtschitztal“ geleistet.
  6. Der Anteil an erneuerbaren Energieträgern am regionalen Energieverbrauch wurde erhöht.
  7. Informationsveranstaltungen, Beratungen und Erfahrungsaustausch wurden konzipiert und durchgeführt.

Energiepolitisches Leitbild der KEM

Die Entwicklung des energiepolitischen Leitbilds erfolgte auf Basis zahlreicher Steuerungsgruppentreffen sowie unter Einbezug interessierter bzw. von Aktivbürgern in Kombination mit Gemeindevertretern der Region. In Workshops wurden hierbei die Prioritäten erarbeitet und einer Reihung zugezogen. Die Ergebnisse dieses Erstellungsprozesses werden in nachfolgend dargestellt.

Energiepolitische Vision

Die energiepolitische Vision der Region strebt die Etablierung der KEM als nachhaltige Energieregion an. Durch gemeinsam koordinierte Anstrengungen soll die effiziente Nutzung von Energie und Ressourcen, sowie der Ausbau der erneuerbaren Energiequellen forciert werden. Als wesentlicher Erfolgsfaktor in der Verwirklichung dieses Vorhabens ist die Unterstützung durch die Bevölkerung zu sehen. Daher muss vor der Umsetzung von spezifischen Maßnahmen ein (Energie)Bewusstsein geschaffen werden. Aus diesem Grund soll das Interesse der EinwohnerInnen durch intensive Öffentlichkeitsarbeit geweckt werden, wodurch die Vorteile der Nutzung von regionalen regenerativen Energien und Einsparpotenzialen zu spezifischen Maßnahmen mit breiter Unterstützung der Bevölkerung führen können. Die Region soll einen wirtschaftlichen Aufschwung erfahren, was wiederum zur Ansiedelung neuer Betriebe und erhöhter regionaler Wertschöpfung führt. Dies soll die Arbeitsplatzsituation in der Region verbessern.

Das größte Potential im Bereich der klima- und energierelevanten Maßnahmen wird in der Nutzung der vorhandenen regionalen Ressourcen, insbesondere Solarenergie und Biomasse gesehen. Dabei wird als eine Priorität der Bereich Raumwärmebereitstellung angestrebt. Substitution des größten CO2-Emittenten, dem Heizöl, durch Biomasse und lokalen Ressourcen. Die ökologische Optimierung von Gebäuden durch erneuerbare Energien (Biomasse, Solarenergie, Umgebungswärme) soll dazu beitragen, dass die KEM zu einer energieeffizienten Vorzeigeregion wird.

Ein weiters klima- und energierelevantes Potential besteht durch die Reduktion des Energieverbrauches in der Region. Effizienzsteigerung und Energieeinsparung in allen Sektoren und bei allen Energieformen.

Was soll durch die Umsetzung erreicht werden?

Abgeleitet von der energiepolitischen Vision werden nachfolgend die energiepolitischen Ziele der Region KEM dargestellt. Dabei werden unterschiedliche Zeithorizonte betrachtet, um sowohl eine operative als auch eine strategische Ausrichtung der Region zu ermöglichen:

Kurzfristige Ziele (angestrebte Ziele bis 2021)

In folgenden Punkten werden sich die gesetzten kurzfristigen Ziele unmittelbar, noch während der Projektlaufzeit, auf die Region auswirken.

Allgemeine Ziele

  • Durch das Projekt soll erreicht werden, dass relevante Maßnahmen, welche bislang unkoordiniert durchgeführt wurden, erstmalig gebündelt und somit zielgerichtet durchgeführt werden. Durch die Etablierung einer Klima- und Energiemodellregion und den damit einhergehenden Maßnahmen bzw. Aktionen können die sehr großen Chancen der Region ausgeschöpft werden.
  • Durch Investitionen, Betriebsansiedelungen und Stärkung der Wirtschaft werden Arbeitsplätze geschaffen. Das Entstehen von neuen Arbeitsplätzen wird dabei insbesondere durch die federführende Projektbeteiligung des Regionalmanagement forciert. So wurden auch entsprechende Maßnahmen konzipiert, welche diesen Umstand berücksichtigen, da das Projekt durch seine vielschichtigen Ausrichtungen durch laufenden Einbezug der regionalen Wirtschaft die regionale Wertschöpfung forciert. Nachfolgen dazu ein paar Beispiele: Über Einkaufsaktionen wird der lokale Handel über Investitionen forciert. Viele Maßnahmen müssen in Kooperation mit der regionalen Wirtschaft umgesetzt werden, weshalb dies gleichzeitig Referenzbeispiele für die Betriebe darstellen. Der Know-how-Aufbau und die einschlägigen Projekttätigkeiten haben bereits in angrenzenden Regionen gezeigt, dass dadurch neue Geschäftsideen und Betriebsansiedelungen unterstützt werden.

Die forcierten Maßnahmen sollen die Schaffung von neuen Arbeitsplätzen unterstützen.

  • Durch die Erschließung regional verfügbarer Energieträger wird die Wertschöpfung im Modellregionsgebiet erhöht und die Abhängigkeit von externen Energieträgern verringert
  • Reduktion der CO2 Emissionen: Besonderer Schwerpunkt soll hierbei auf die Substitution von Heizöl erfolgen. Dies soll durch folgende festgelegte Maßnahmen erfolgten:
  • Energetische Buchhaltung in öffentlichen Gebäuden: Sensibilisierung und Aufmerksam machen auf Substitution-Potenziale an Heizöl
  • Schulische Schwerpunktaktionen und Schwerpunktaktionen in den Vereinen im Umwelt- und Energiebereich: Hierbei werden zum einen die Teilnehmer nachhaltig hinsichtlich der Heizöl-Thematik sensibilisiert und zum anderen Eltern, Lehrer sowie die allgemeine Bevölkerung kurzfristig hinsichtlich des Heizöl-Umstieges adressiert.
  • Im Zuge der geplanten Energieeffizienz-Offensive für Private kann auf die Heizöl-Substitution hingewiesen werden, da es dadurch auch zu einer Effizienzsteigerung kommen kann.
  • Laufende Beratung, Informationsvermittlung und Bewusstseinsbildung hinsichtlich des Heizöl-Umstieges
  • Energieberatungen
  • Förderkompass
  • Effizienzsteigerung im Wärmebereich und eine Sanierungsrate von 1,5 %
  • Durch abgestimmte Bewusstseinsbildungsmaßnahmen und intensive Öffentlichkeitsarbeit kann die „Bevölkerung mit ins Boot geholt“ und von der Nachhaltigkeit und Wirkung des KEM Vorhabens überzeugt werden

Spezifische Ziele auf Maßnahmenebene:

  • Ausbau von weiteren 200 kWp Photovoltaik (April 2019: 802 kWp)
  • Effizienzsteigerung im Wärmebereich durch eine Sanierungsrate von 1,5 % (2018: 1,25 %)
  • Energieeffizienz-Offensive für Private mit besonderer Schwerpunktsetzung auf die Sanierung (Beratung, Informationsveranstaltungen, etc.)
  • Energieeinsparung in den Betrieben, wobei hierbei auch ein Fokus auf die Sanierung gelegt werden soll.
  • Energetische Buchhaltung in öffentlichen Gebäuden. Es soll in den Amtsgebäuden, Schulen/Kindergärten, Bauhöfe, Feuerwehren und bei der Straßenbeleuchtung eine Buchhaltung in Form von Jahresdatenabgleiche geführt werden
  • Informationsvermittlungen, Beratungen und Schwerpunktaktionen (in den Gemeinden, in den Schulen, in Betrieben, bei Haushalten)
  • Es sollen hierbei 50 Beratungen für Sanierer oder Häuslbauer durchgeführt werden
  • zumindest bei 2 Gemeindegebäuden soll im Bereich der Beleuchtung auf LED Technologie eine Umrüstungsanalyse durchgeführt werden
  • in der Gemeinde Eberstein soll die Straßenbeleuchtung teilweise auf LED umgerüstet werden
  • Es sollen 100 hydraulische Abgleiche oder Tauschmaßnahmen auf hocheffiziente Umwälzpumpen durchgeführt werden
  • Es sollen 4 Machbarkeitsstudien für E-Ladestationen durchgeführt werden
  • Es soll ein E-Bike Ladekonzept mit überregionaler Anschussmöglichkeit unter Berücksichtigung anderer E-Bike-Initiativen der Region erstellt werden

Mittel- bis Langfristig (angestrebte Ziele bis 2029)

Allgemein:

Durch die Etablierung erneuerbarer Energien, nachhaltiger Mobilität und durch signifikante Energieeinsparungen soll die Region mittelfristig unabhängiger von Energieimporten werden. Langfristig könnte durch eine stetige Erschließung weiterer lokal verfügbarer Ressourcen ein Überschuss produziert werden (v. a. Strom und feste Biomasse), der außerhalb der Regionsgrenzen genutzt werden kann. Dabei werden durch die verantwortungsvolle Nutzung von Energie unter Konzentration auf regionale Stärken vordergründig folgende Zielsetzungen angestrebt.

Durch die Bewusstseinsbildung und Verhaltensänderung kann eine Änderung des Wertesystems in der Bevölkerung durch kontinuierliche Aufklärungsaktivitäten erreicht werden. Die Aufmerksamkeit der Bevölkerung soll im Hinblick auf die gesetzten Schwerpunkte gelegt werden. Dazu zählen die Energieeffizienz, Nutzung erneuerbarer Energien und grüne Mobilitätslösungen. Durch die Sensibilisierung wird im Idealfall eine dauerhafte Verhaltensänderung in der Bevölkerung erreicht. Mittelfristiges Ziel ist die Sicherstellung, dass in der gesamten Region ein großer Teil der Verbraucher ihren Heizenergiebedarf mit erneuerbaren Energieträgern decken. Information- und Wissensmanagement soll dazu führen, dass dies in den Köpfen der Menschen verankert bleibt. Die KEM kann auch nur durch übergeordnete Finanzressourcen bestehen. Daher ist das Beantragen von Förder- und zusätzliche finanziellen Mitteln ein wichtiges Ziel.

Zu erwarten wäre sonst zwar, dass gewisse Ergebnisse auch bis zu einem bestimmten Grad ohne dieses Projekt erreicht werden könnten (z. B. Photovoltaikbau, Austausch fossiler Heizungsanlagen gegen Biomasseanlagen, Gebäudesanierung etc.), doch zum einen würden diese nicht den angestrebten Umfang bzw. Standard erfahren und zum anderen würden diese gänzlich unkoordiniert ohne Synergieeffekte sowie ohne Zielsetzung erfolgen.

Spezifische Ziele:

  • Es soll die signifikante Erhöhung der Ölkesseltauschrate gegenüber dem österreichischen Durchschnitt erzielt werden: 6.000 Ölkessel werden in Österreich jährlich getauscht, wobei in Österreichs Haushalten laut Statistik Austria noch immer ca. 600.000 Ölheizungen bestehen. Somit wird jährlich nur ca. 1 % getauscht. In der KEM Görtschitztal werden jährlich ca. 17,3 GWh an Heizöl verbraucht. Bei einem Durchschnittsverbrauch von 3.000 Liter entspricht dies einer Anzahl von 587 Ölheizungen (bei 9,8 kWh/l Heizöl). Umgelegt auf Österreich würden nur 5 bis 6 Ölkessel pro Jahr getauscht werden. Ziel ist es jedoch, dass ein Vielfaches dieser Anzahl an Ölheizungen getauscht werden, damit mittelfristig kein einziger Ölkessel mehr in der Region in Betrieb ist.
  • In der Region soll die doppelte Sanierungsrate gegenüber dem österreichischen Durchschnitt erzielt werden. Dies bedeutet eine Erhöhung der Sanierungsrate von 1,5% auf 3%
  • Ausbau von weiteren 500 kWp Photovoltaik (April 2019: 802 kWp), wobei 2029 mehr als 1,5 MWp an installierter Leistung erzielt werden sollen.

Umfassende Öffentlichkeitsarbeit und Bewusstseinsbildung für nachhaltige E-Mobilität (E-Autos, E-Bikes)

Verankerung der KEM-Ziele im Leitbild

Nachdem der Antragsteller eine Organisationseinheit ist, welche im Eigentum von regionalen Gemeinden ist, und daher auch Träger von anderen KEM ist, kann garantiert werden, dass die vereinbarten KEM-Ziele in der Unternehmensführung fest verankert sind. Dadurch ist eine KEM-relevante Unternehmensführung des Trägers nachhaltig gegeben.

Darüber hinaus ist in der Lokalen Entwicklungsstrategie ein besonderer KEM-relevanter Schwerpunkt gegeben und der Träger verpflichtet sich daher auch gegenüber diesen Inhalten bzw. Zielen.

Die KEM-relevante Ausrichtung der Trägerorganisation ist somit deckungsgleich mit der KEM-relevanten Ausrichtung der KEM. Dadurch steht über den Antragsteller eine gemeinsame KEM-Plattform für die Gemeinden zur Verfügung, welche eine Zusammenarbeit wesentlich vereinfacht.

Welcher Mehrwert entsteht?

Die Region ist als eine Klima- und Energiemodellregion besonders geeignet, da die aufgrund der Lage bestehenden Stärken und vorhandenen Potenziale optimal genutzt werden können.

Der Naturraum in der Region ist die Grundlage für die Stärken im Tourismus und Landwirtschaftsbereich. Die Region bietet weiters durch die ausgedehnten Acker- und Waldflächen hohe Potenziale hinsichtlich der Nutzung von erneuerbaren Energien, deren Überschuss auch in umliegenden Gebieten genützt werden könnten. Genutzt soll das Holz in der Region beispielsweise in den Regionen vorhandenen Nahwärmeanlagen. Sie sollen unterstützend beim Ausstieg aus dem Heizöl wirken. Der Naturraum der Region soll unter anderem durch die Förderung regionaler Lebensmittel gestärkt werden. Indem man mehr regionale Lebensmittel im Umlauf bringt, soll dabei der Erhalt des Naturraumes unterstützt werden, da man wieder verstärkt darauf angewiesen ist.

Die Nutzung dieser Stärken und Potenziale kann dazu beitragen, drohende Risiken wie die negative Bevölkerungsentwicklung abzuwenden.

Die Lage der Region, in unmittelbarere Nähe eines Ballungszentrums zu sein, stellt einen Vorteil hinsichtlich der Erreichung dar. Auch bietet sie optimale Voraussetzungen für eine natürliche Umgebung, welche über Klimaschutz punkten kann.

Die Region kann vor allem aufgrund der geplanten Maßnahmen im Bereich der Mobilität, Nutzung regionaler Energieträger, Abfallentsorgungssysteme, Erstellung eines Förderkompasses und der Energieberatung eine breite Masse der Bevölkerung erreichen und so Bewusstsein für erneuerbare Energien und umweltschonende Mobilität schaffen. Die Region kann zu einer Vorzeigeregion ausgebaut werden, die Vorbild für ähnliche Regionen sein kann und somit den Anspruch einer Modellregion erfüllt.

Effizienzsteigerungsmaßnahmen in allen Bereichen und Energieformen: Ein signifikantes Einsparungspotenzial wird insbesondere im Bereich der öffentlichen Gebäude in den Gemeinden angenommen. Durch die energetische Buchhaltung, Energieberatungen und der Heizungsoptimierung können wesentliche Energieeinsparungen vorgenommen werden. Durch den Ausbau an Photovoltaik soll zusätzliche grüne Energie in der Region erzeugt werden.

Vor allem im Niedrigtemperaturwärmebereich sollen große Einsparungen durch die Erhöhung der jährlichen Sanierungsrate bei Altbauten und der Forcierung des Niedrigenergiestandards bei Neubauten erreicht werden.

Einsatz Erneuerbarer (insbesondere zur Substition von Heizöl): Vor allem im Bereich Fernwärme kann ein großes Potenzial erwartet werden und es kann angenommen werden, dass eine Verbesserung der Energiebilanz mit dem Ziel einer zunehmenden Autarkie im Bereich Wärmebereich möglich ist. Durch effiziente Innen- und Außenbeleuchtung soll auch der Endenergiebedarf im Beleuchtungsbereich nochmals drastisch reduziert werden.

Durch den Ausbau der Radwegenetze soll eine Basis für die Fahrradnutzung in der Region geschaffen werden. Die meistgefahrenen Strecken mit dem Auto sind Kurzstrecken. Wenn bei diesen Kurzstrecken auf das Auto verzichtet wird und dafür ein E-Bike genutzt wird, wird in der Region ein erheblicher CO2- Ausstoß vermieden.

In der Region bestehen gute Strukturen für Modellregionsaktivitäten bzw. –Kooperationen.

Auch zwischen den Gemeinden und Betrieben bestehen seit Jahrzehnten besonders gut geeignete Kooperationsstrukturen in unterschiedlichen Bereichen (Tourismus, Schulen, öffentliche Einrichtungen, Veranstaltungen, Finanzierungen, etc.) und wird auch in Zukunft, aufgrund sehr positiver Erfahrungen und Synergieeffekten, beibehalten werden.

Die Einbindung aller wichtigen regionalen Stakeholder (Gemeinden, Leitbetriebe, Verbände) zeigt die Eignung der gewählten Konstellation. Die bestehenden Strukturen sollen auch nach Ablauf der Projektlaufzeit erhalten werden. Zur benachbarten „norischen Energieregion“ besteht ein guter Kontakt zu der Steuerungsgruppe und es wird in Zukunft ein reger Austausch von Informationen herrschen.

Viele Effekte decken sich mit den bereits genannten Chancen. Der Nachhaltigkeits- und Umweltgedanken in der Bevölkerung steigt, positive nachhaltige regionale Wirtschaftsentwicklung, gemeinsame regionale ökologische Identität, Verhaltensbeeinflussung von NutzerInnen, sensibilisierung der Region gegenüber Mobilitäts-, Klima- und Energiethemen, Reduktion der Barriere zur Durchführung von Förder- und Forschungsprojekten und die laufende Öffentlichkeitsarbeit sind ergänzende Effekte.

Wie kann die Weiterführung erfolgen?

Ziel ist es, dass die Region zu einem nachhaltigen Wirtschaftsstandort wird. Mit allen Aspekten der nachhaltigen Energie. Das beinhaltet die technischen wie die wirtschaftlichen Lösungen. Die KEM sieht daher nach der zweijährigen Umsetzungsphase eine Weiterführung als unabdingbar, damit das Projekt nicht nur ein „Initialfeuer“ bleibt.

Die Kooperationsstrukturen zwischen den Gemeinden werden auch nach der Projektdurchführung erhalten bleiben. Dieses Projekt stellt jedoch erstmals in der Region koordinierte Kooperationsstruktur zwischen Bevölkerung, Wirtschaft und Kommunen im Energie- und Klimabereich dar, wobei durch den Projekterfolg versucht wird, dass diese speziellen Kooperationsstrukturen auch beibehalten werden. Neue Strukturen sollen keine geschaffen werden. Strukturen in der Region sind: die involvierten Gemeinden, Leitbetriebe der Region, Vereine, Aktivbürger, Schulen.

Durch den Know-how Gewinn kann der Wirtschaftsstandort konkurrenzfähig bleiben und es können weitere wirtschaftliche Folgeprojekte durchgeführt werden. Wirtschaftsbetriebe, Gemeinden und neu angesiedelte Betriebe könnten zur Finanzierung beitragen. Es besteht die Erwartung, dass durch die Projekterfolgte und deren Umwegrentabilität weitere Mittel gerechtfertigt sind, damit die geschaffene Struktur weiterfinanziert und aufrechterhalten werden können. Auch eine Kofinanzierung vom Projektträger könnte möglich sein.

Strategien, um Schwächen zu reduzieren und die energiepolitischen Ziele zu erreichen

In diesem Abschnitt erfolgt eine Darstellung der Schwächen der KEM bezogen auf den Bereich Energie. Daneben werden Strategien aufgezeigt, die zur Reduktion dieser Schwächen beitragen sollen. Diese Darstellung umfasst die Verwaltung der Gemeinden, die Bevölkerung, die wirtschaftliche Situation, den Bereich Mobilität uvm.

KEM Görtschitztal SWOT

Perspektiven zur Fortführung der Entwicklungstätigkeiten nach Auslaufen der Unterstützung durch den Klima- und Energiefonds

Nachdem die Maßnahmen getroffen wurden, kann sich das Projekt selbst erhalten. Durch die Maßnahmen wurden nämlich Jobs in der Region geschaffen, die die Selbsterhaltung ermöglichen. Die „Maschine“ muss eben erst in Gang gesetzt werden, damit sie läuft. Besonders wichtig hierbei sind Pilotprojekte. Besonders wichtig sind Pilotprojekte, da Studien belegen, dass nach Erreichen einer kritischen Masse (zwischen 3 % bis 5 % der Bevölkerung) das Vorhaben eine Eigeninitiative erfährt und Umsetzungsprojekte von sich aus von statten gehen. Da das Projekt explizit auf das Erreichen dieser kritischen Masse abzielt, kann eine Weiterführung der Modellregion nach Projektdurchführung unterstützt werden. Durch das zugrundeliegende Projekt werden auch die bestehenden Strukturen und Einrichtungen gestärkt, gebündelt und gezielt eingesetzt, wodurch deren Bedeutung steigt und weiterführende Maßnahmen forciert werden können. Es können sich in der Region weitere Unternehmen entwickeln und mit der Grundvoraussetzung der Wirtschaftlichkeit bestehen. Die Kooperationsstrukturen zwischen den Gemeinden werden auch nach der Projektdurchführung erhalten bleiben, da sie bereits aktuell ohne das Vorhaben bestehen. Dieses Projekt stellt jedoch in der Region erstmals eine enge, unmittelbare Verknüpfung zwischen Bevölkerung, Wirtschaft und Kommunen im Energie- und Klimabereich dar, wobei durch den Projekterfolg versucht wird, dass diese speziellen Kooperationsstrukturen auch beibehalten werden.

Folgende Möglichkeiten zur Finanzierung bestehen nach der Projektlaufzeit:

  • Durch die Schaffung neuer Wirtschaftszweige werden, die sich nach Ablauf des Projektes selbst erhalten. Sie werden von den jeweiligen Betroffenen direkt finanziert werden.
  • Bei Maßnahmen und Aufwendungen, welche nicht durch einen direkten wirtschaftlichen Erfolg oder Folgeauftrag gegen gerechnet werden können, könnten finanzielle Beiträge (z. B. für die Nutzung einer Anlage oder für die Inanspruchnahme einer Dienstleistung) eingehoben werden. Ein Beispiel dafür sind öffentliche Einrichtungen, die eine Vorbildwirkung bilden.
  • Des Weiteren könnte im Zuge des Projektes ein Verein oder eine ähnliche Institution geschaffen werden, welche Mitgliedsbeiträge oder Beteiligungsanteile einfordert.
  • Die in der Region etablierte Nutzung erneuerbarer Energien sorgt dafür, dass der Wirtschaftszweig erhalten bleibt

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Das Leitbild der KEM ist Teil des Umsetzungskozeptes, welches hier heruntergeladen werden kann:

Konzept der KEM als PDF

Weitere Informationen über die KEM