Die LEADER-Region kärnten:mitte mit 32 Gemeinden und 95.954 EinwohnerInnen liegt in der Mitte von Kärnten. Sie erstreckt sich über ca. 2.052,52 km² von der Saualpe über die Gurktaler Alpen bis hin zu den Nockbergen und umfasst den Bezirk St. Veit/Glan mit der Bezirkshauptstadt, Gemeinden des Bezirkes Feldkirchen sowie der Bezirkshauptstadt und drei Gemeinden aus dem politischen Bezirk Klagenfurt Land: Magdalensberg, Maria Saal und Moosburg. Die LAG kärnten:mitte gliedert sich in die vier Regionalvereine: „Norische Region“, „Kärntner Holzstraße – Region Nockberge“ „Hemmaland“ sowie „Glantal“. Nun soll auch die Region „Görtschitztal“ hinzukommen.
Regionalentwicklung hat hier eine lange Tradition: Schon 1990 wurde der erste Regionalverein mit 9 Gemeinden gegründet. Seither konnten viele AkteureInnen ihre regionalwirksamen Pläne mit verschiedenen Förderungen verwirklichen. Allein LEADER stellte von 2000 bis 2013 eine stolze Fördersumme von EUR 5,2 Mio für kärnten:mitte bereit. Diese Förderungen lösten Investitionen im Gesamtwert von EUR 9,8 Mio aus. Dazu kommt die indirekte regionale Wertschöpfung durch Initiativen zur Aktivierung der Bevölkerung, Aufbau regionaler Netzwerke sowie tragfähiger Kooperationsstrukturen. Beispiele von LEADER-Projekten der vergangenen EU-Programmperiode 2007-2013 im regionalen Stärkefeld Holz war u.a. die Schaffung von Holzklassen in der Holzschule Gnesau und somit eine mutige Kooperation von Unternehmen entlang der Wertschöpfungskette Holz. Gemeinsam schaffen sie eine starke Marke für das besondere „Nockholz“. Auch das Thema „Erneuerbare Energie“ wird vorbildhaft in der St. Veiter Dauerausstellung „Erlebnis Energie“ multimedial ins Rampenlicht gerückt sowie Lehrgänge zur Kompetenzsteigerung in Sachen Erneuerbare Energie und ein Bildungsnetzwerk steht in den Startlöchern. Da fällt es nicht schwer zu glauben, dass „e-biken“ in kärnten:mitte auch ein großes Thema und schlussendlich erfolgreich umgesetztes LEADER-Projekt ist.
Die Leader-Region beruht auf folgenden Grundsätzen:
Daraus ergibt sich folgendes Gesamtbild für die lokale Entwicklungsstrategie:
Das alles wird begleitet vom lebenslangen Lernen.
Folgende Resultate werden bis zum Ende der Programmperiode angestrebt:
Die Entwicklung des energiepolitischen Leitbilds erfolgte auf Basis zahlreicher Steuerungsgruppentreffen sowie unter Einbezug interessierter bzw. von Aktivbürgern in Kombination mit Gemeindevertretern der Region. In Workshops wurden hierbei die Prioritäten erarbeitet und einer Reihung zugezogen. Die Ergebnisse dieses Erstellungsprozesses werden in nachfolgend dargestellt.
Die energiepolitische Vision der Region strebt die Etablierung der KEM als nachhaltige Energieregion an. Durch gemeinsam koordinierte Anstrengungen soll die effiziente Nutzung von Energie und Ressourcen, sowie der Ausbau der erneuerbaren Energiequellen forciert werden. Als wesentlicher Erfolgsfaktor in der Verwirklichung dieses Vorhabens ist die Unterstützung durch die Bevölkerung zu sehen. Daher muss vor der Umsetzung von spezifischen Maßnahmen ein (Energie)Bewusstsein geschaffen werden. Aus diesem Grund soll das Interesse der EinwohnerInnen durch intensive Öffentlichkeitsarbeit geweckt werden, wodurch die Vorteile der Nutzung von regionalen regenerativen Energien und Einsparpotenzialen zu spezifischen Maßnahmen mit breiter Unterstützung der Bevölkerung führen können. Die Region soll einen wirtschaftlichen Aufschwung erfahren, was wiederum zur Ansiedelung neuer Betriebe und erhöhter regionaler Wertschöpfung führt. Dies soll die Arbeitsplatzsituation in der Region verbessern.
Das größte Potential im Bereich der klima- und energierelevanten Maßnahmen wird in der Nutzung der vorhandenen regionalen Ressourcen, insbesondere Solarenergie und Biomasse gesehen. Dabei wird als eine Priorität der Bereich Raumwärmebereitstellung angestrebt. Substitution des größten CO2-Emittenten, dem Heizöl, durch Biomasse und lokalen Ressourcen. Die ökologische Optimierung von Gebäuden durch erneuerbare Energien (Biomasse, Solarenergie, Umgebungswärme) soll dazu beitragen, dass die KEM zu einer energieeffizienten Vorzeigeregion wird.
Ein weiters klima- und energierelevantes Potential besteht durch die Reduktion des Energieverbrauches in der Region. Effizienzsteigerung und Energieeinsparung in allen Sektoren und bei allen Energieformen.
Abgeleitet von der energiepolitischen Vision werden nachfolgend die energiepolitischen Ziele der Region KEM dargestellt. Dabei werden unterschiedliche Zeithorizonte betrachtet, um sowohl eine operative als auch eine strategische Ausrichtung der Region zu ermöglichen:
In folgenden Punkten werden sich die gesetzten kurzfristigen Ziele unmittelbar, noch während der Projektlaufzeit, auf die Region auswirken.
Allgemeine Ziele
Die forcierten Maßnahmen sollen die Schaffung von neuen Arbeitsplätzen unterstützen.
Spezifische Ziele auf Maßnahmenebene:
Allgemein:
Durch die Etablierung erneuerbarer Energien, nachhaltiger Mobilität und durch signifikante Energieeinsparungen soll die Region mittelfristig unabhängiger von Energieimporten werden. Langfristig könnte durch eine stetige Erschließung weiterer lokal verfügbarer Ressourcen ein Überschuss produziert werden (v. a. Strom und feste Biomasse), der außerhalb der Regionsgrenzen genutzt werden kann. Dabei werden durch die verantwortungsvolle Nutzung von Energie unter Konzentration auf regionale Stärken vordergründig folgende Zielsetzungen angestrebt.
Durch die Bewusstseinsbildung und Verhaltensänderung kann eine Änderung des Wertesystems in der Bevölkerung durch kontinuierliche Aufklärungsaktivitäten erreicht werden. Die Aufmerksamkeit der Bevölkerung soll im Hinblick auf die gesetzten Schwerpunkte gelegt werden. Dazu zählen die Energieeffizienz, Nutzung erneuerbarer Energien und grüne Mobilitätslösungen. Durch die Sensibilisierung wird im Idealfall eine dauerhafte Verhaltensänderung in der Bevölkerung erreicht. Mittelfristiges Ziel ist die Sicherstellung, dass in der gesamten Region ein großer Teil der Verbraucher ihren Heizenergiebedarf mit erneuerbaren Energieträgern decken. Information- und Wissensmanagement soll dazu führen, dass dies in den Köpfen der Menschen verankert bleibt. Die KEM kann auch nur durch übergeordnete Finanzressourcen bestehen. Daher ist das Beantragen von Förder- und zusätzliche finanziellen Mitteln ein wichtiges Ziel.
Zu erwarten wäre sonst zwar, dass gewisse Ergebnisse auch bis zu einem bestimmten Grad ohne dieses Projekt erreicht werden könnten (z. B. Photovoltaikbau, Austausch fossiler Heizungsanlagen gegen Biomasseanlagen, Gebäudesanierung etc.), doch zum einen würden diese nicht den angestrebten Umfang bzw. Standard erfahren und zum anderen würden diese gänzlich unkoordiniert ohne Synergieeffekte sowie ohne Zielsetzung erfolgen.
Spezifische Ziele:
Umfassende Öffentlichkeitsarbeit und Bewusstseinsbildung für nachhaltige E-Mobilität (E-Autos, E-Bikes)
Nachdem der Antragsteller eine Organisationseinheit ist, welche im Eigentum von regionalen Gemeinden ist, und daher auch Träger von anderen KEM ist, kann garantiert werden, dass die vereinbarten KEM-Ziele in der Unternehmensführung fest verankert sind. Dadurch ist eine KEM-relevante Unternehmensführung des Trägers nachhaltig gegeben.
Darüber hinaus ist in der Lokalen Entwicklungsstrategie ein besonderer KEM-relevanter Schwerpunkt gegeben und der Träger verpflichtet sich daher auch gegenüber diesen Inhalten bzw. Zielen.
Die KEM-relevante Ausrichtung der Trägerorganisation ist somit deckungsgleich mit der KEM-relevanten Ausrichtung der KEM. Dadurch steht über den Antragsteller eine gemeinsame KEM-Plattform für die Gemeinden zur Verfügung, welche eine Zusammenarbeit wesentlich vereinfacht.
Die Region ist als eine Klima- und Energiemodellregion besonders geeignet, da die aufgrund der Lage bestehenden Stärken und vorhandenen Potenziale optimal genutzt werden können.
Der Naturraum in der Region ist die Grundlage für die Stärken im Tourismus und Landwirtschaftsbereich. Die Region bietet weiters durch die ausgedehnten Acker- und Waldflächen hohe Potenziale hinsichtlich der Nutzung von erneuerbaren Energien, deren Überschuss auch in umliegenden Gebieten genützt werden könnten. Genutzt soll das Holz in der Region beispielsweise in den Regionen vorhandenen Nahwärmeanlagen. Sie sollen unterstützend beim Ausstieg aus dem Heizöl wirken. Der Naturraum der Region soll unter anderem durch die Förderung regionaler Lebensmittel gestärkt werden. Indem man mehr regionale Lebensmittel im Umlauf bringt, soll dabei der Erhalt des Naturraumes unterstützt werden, da man wieder verstärkt darauf angewiesen ist.
Die Nutzung dieser Stärken und Potenziale kann dazu beitragen, drohende Risiken wie die negative Bevölkerungsentwicklung abzuwenden.
Die Lage der Region, in unmittelbarere Nähe eines Ballungszentrums zu sein, stellt einen Vorteil hinsichtlich der Erreichung dar. Auch bietet sie optimale Voraussetzungen für eine natürliche Umgebung, welche über Klimaschutz punkten kann.
Die Region kann vor allem aufgrund der geplanten Maßnahmen im Bereich der Mobilität, Nutzung regionaler Energieträger, Abfallentsorgungssysteme, Erstellung eines Förderkompasses und der Energieberatung eine breite Masse der Bevölkerung erreichen und so Bewusstsein für erneuerbare Energien und umweltschonende Mobilität schaffen. Die Region kann zu einer Vorzeigeregion ausgebaut werden, die Vorbild für ähnliche Regionen sein kann und somit den Anspruch einer Modellregion erfüllt.
Effizienzsteigerungsmaßnahmen in allen Bereichen und Energieformen: Ein signifikantes Einsparungspotenzial wird insbesondere im Bereich der öffentlichen Gebäude in den Gemeinden angenommen. Durch die energetische Buchhaltung, Energieberatungen und der Heizungsoptimierung können wesentliche Energieeinsparungen vorgenommen werden. Durch den Ausbau an Photovoltaik soll zusätzliche grüne Energie in der Region erzeugt werden.
Vor allem im Niedrigtemperaturwärmebereich sollen große Einsparungen durch die Erhöhung der jährlichen Sanierungsrate bei Altbauten und der Forcierung des Niedrigenergiestandards bei Neubauten erreicht werden.
Einsatz Erneuerbarer (insbesondere zur Substition von Heizöl): Vor allem im Bereich Fernwärme kann ein großes Potenzial erwartet werden und es kann angenommen werden, dass eine Verbesserung der Energiebilanz mit dem Ziel einer zunehmenden Autarkie im Bereich Wärmebereich möglich ist. Durch effiziente Innen- und Außenbeleuchtung soll auch der Endenergiebedarf im Beleuchtungsbereich nochmals drastisch reduziert werden.
Durch den Ausbau der Radwegenetze soll eine Basis für die Fahrradnutzung in der Region geschaffen werden. Die meistgefahrenen Strecken mit dem Auto sind Kurzstrecken. Wenn bei diesen Kurzstrecken auf das Auto verzichtet wird und dafür ein E-Bike genutzt wird, wird in der Region ein erheblicher CO2- Ausstoß vermieden.
In der Region bestehen gute Strukturen für Modellregionsaktivitäten bzw. –Kooperationen.
Auch zwischen den Gemeinden und Betrieben bestehen seit Jahrzehnten besonders gut geeignete Kooperationsstrukturen in unterschiedlichen Bereichen (Tourismus, Schulen, öffentliche Einrichtungen, Veranstaltungen, Finanzierungen, etc.) und wird auch in Zukunft, aufgrund sehr positiver Erfahrungen und Synergieeffekten, beibehalten werden.
Die Einbindung aller wichtigen regionalen Stakeholder (Gemeinden, Leitbetriebe, Verbände) zeigt die Eignung der gewählten Konstellation. Die bestehenden Strukturen sollen auch nach Ablauf der Projektlaufzeit erhalten werden. Zur benachbarten „norischen Energieregion“ besteht ein guter Kontakt zu der Steuerungsgruppe und es wird in Zukunft ein reger Austausch von Informationen herrschen.
Viele Effekte decken sich mit den bereits genannten Chancen. Der Nachhaltigkeits- und Umweltgedanken in der Bevölkerung steigt, positive nachhaltige regionale Wirtschaftsentwicklung, gemeinsame regionale ökologische Identität, Verhaltensbeeinflussung von NutzerInnen, sensibilisierung der Region gegenüber Mobilitäts-, Klima- und Energiethemen, Reduktion der Barriere zur Durchführung von Förder- und Forschungsprojekten und die laufende Öffentlichkeitsarbeit sind ergänzende Effekte.
Ziel ist es, dass die Region zu einem nachhaltigen Wirtschaftsstandort wird. Mit allen Aspekten der nachhaltigen Energie. Das beinhaltet die technischen wie die wirtschaftlichen Lösungen. Die KEM sieht daher nach der zweijährigen Umsetzungsphase eine Weiterführung als unabdingbar, damit das Projekt nicht nur ein „Initialfeuer“ bleibt.
Die Kooperationsstrukturen zwischen den Gemeinden werden auch nach der Projektdurchführung erhalten bleiben. Dieses Projekt stellt jedoch erstmals in der Region koordinierte Kooperationsstruktur zwischen Bevölkerung, Wirtschaft und Kommunen im Energie- und Klimabereich dar, wobei durch den Projekterfolg versucht wird, dass diese speziellen Kooperationsstrukturen auch beibehalten werden. Neue Strukturen sollen keine geschaffen werden. Strukturen in der Region sind: die involvierten Gemeinden, Leitbetriebe der Region, Vereine, Aktivbürger, Schulen.
Durch den Know-how Gewinn kann der Wirtschaftsstandort konkurrenzfähig bleiben und es können weitere wirtschaftliche Folgeprojekte durchgeführt werden. Wirtschaftsbetriebe, Gemeinden und neu angesiedelte Betriebe könnten zur Finanzierung beitragen. Es besteht die Erwartung, dass durch die Projekterfolgte und deren Umwegrentabilität weitere Mittel gerechtfertigt sind, damit die geschaffene Struktur weiterfinanziert und aufrechterhalten werden können. Auch eine Kofinanzierung vom Projektträger könnte möglich sein.
In diesem Abschnitt erfolgt eine Darstellung der Schwächen der KEM bezogen auf den Bereich Energie. Daneben werden Strategien aufgezeigt, die zur Reduktion dieser Schwächen beitragen sollen. Diese Darstellung umfasst die Verwaltung der Gemeinden, die Bevölkerung, die wirtschaftliche Situation, den Bereich Mobilität uvm.
Nachdem die Maßnahmen getroffen wurden, kann sich das Projekt selbst erhalten. Durch die Maßnahmen wurden nämlich Jobs in der Region geschaffen, die die Selbsterhaltung ermöglichen. Die „Maschine“ muss eben erst in Gang gesetzt werden, damit sie läuft. Besonders wichtig hierbei sind Pilotprojekte. Besonders wichtig sind Pilotprojekte, da Studien belegen, dass nach Erreichen einer kritischen Masse (zwischen 3 % bis 5 % der Bevölkerung) das Vorhaben eine Eigeninitiative erfährt und Umsetzungsprojekte von sich aus von statten gehen. Da das Projekt explizit auf das Erreichen dieser kritischen Masse abzielt, kann eine Weiterführung der Modellregion nach Projektdurchführung unterstützt werden. Durch das zugrundeliegende Projekt werden auch die bestehenden Strukturen und Einrichtungen gestärkt, gebündelt und gezielt eingesetzt, wodurch deren Bedeutung steigt und weiterführende Maßnahmen forciert werden können. Es können sich in der Region weitere Unternehmen entwickeln und mit der Grundvoraussetzung der Wirtschaftlichkeit bestehen. Die Kooperationsstrukturen zwischen den Gemeinden werden auch nach der Projektdurchführung erhalten bleiben, da sie bereits aktuell ohne das Vorhaben bestehen. Dieses Projekt stellt jedoch in der Region erstmals eine enge, unmittelbare Verknüpfung zwischen Bevölkerung, Wirtschaft und Kommunen im Energie- und Klimabereich dar, wobei durch den Projekterfolg versucht wird, dass diese speziellen Kooperationsstrukturen auch beibehalten werden.
Folgende Möglichkeiten zur Finanzierung bestehen nach der Projektlaufzeit:
---
Das Leitbild der KEM ist Teil des Umsetzungskozeptes, welches hier heruntergeladen werden kann: